Friedrich Wilhelm Schulz, Pseudonym Fritz W. Schulz,
(* 2. April 1884 in Berlin; † 12. Juni 1962 in Hamburg) war deutscher Marinemaler und Illustrator.

"Wenn wir Fritz besuchten sass er fast immer an seiner Staffelei und malte. Bei Ausflügen, ich erinnere mich an zwei Bootsfahrten, hatte er stets einen Skizzenblock dabei und sass seitlich an der Reiling für seine Studien." 
Erinnerung von Enkel Hellmut an seinen Großvater

Fritz W. Schulz

Friedrich-Wilhelm Schulz wurde am 02.04.1884 in Berlin geboren und starb am 12.06.1962 in Hamburg, beigesetzt wurde er zunächst in Hamburg auf dem Ohlsdorfer Friedhof.

Er hatte einen Bruder, Karl Schulz, der als Studienrat gearbeitet hatte.

Ursprünglich sollte Fritz Lehrer werden und hatte tatsächlich im Jahr 1905 die 1. Prüfung für Volksschullehrer bestanden.

1907 wurde Friedrich Wilhelm Schulz zum Studium an der Berliner Königlich Akademischen Hochschule für bildende Künste in Berlin-Charlottenburg aufgenommen. Seine Lehrer waren Max Schäfer, Martin L. Körte, Hanke, Paul Friedrich Meyerheimer und Carl Saltzmann. Auch bei Théophile Steinlen in Paris hat er sich ausbilden lassen. Bald begann er unter dem Künstlernamen Fritz W. Schulz zu malen und kennzeichnete seine Bilder mit dem Signum FSW.

1909 wurde er zum Leutnant der Reserve ernannt und war bei der Infanterie im Regiment 24, Neuruppin, stationiert. 1914 wurde er sofort eingezogen, bald verwundet und kam deshalb zur Fliegerei. Er verbrachte den 1. Weltkrieg als Flugzeugführer und später als Werftoffizier und Hauptmann, da ihm die Trommelfelle bei der Fliegerei verletzt worden waren.

1914 heiratete er zudem Martha Elise Maria Kühn (* 24. Februar 1888 in Neuruppin; † 10. Dezember 1966 in Hamburg). Aus der Ehe enstanden zwei Töchter; Ilse Agnes Piper, geb. Schulz (* 15. August 1915; † 13. September 2006 in Hamburg) und Käthe Luise Schulze-Wenck, geb. Schulz (* 16.Dezember 1916; † 30. September 2010 in Itzstedt).

Zunächst lebte Schulz in Berlin und hatte dort mehrere Ateliers, am Hosteiner Ufer, in der Wilsnackerstraße und zuletzt in der Kantstrasse. In der Blütezeit seines Schaffens war der Maler kaum in Kunstausstellungen vertreten, da er sich weigerte der NSDAP beizutreten. 

Im zweiten Weltkrieg wurde die Familie ausgebombt und nach Neuruppin vertrieben, von dort aus flüchtete sie mit dem letzten Treck 1945 bis nach Apenrade in Dänemark. Vom 6. Juni 1945 bis zum 24. Oktober 1948 hielt sich Schulz mit Frau und Kindern im Vertriebenenlager Oxböl in Dänemark auf, wo er sich kulturell und künstlerisch sehr eingesetzt hat. In dieser Zeit fertigte er auch Landkarten für den Schulunterricht an und arbeitete als Lehrkraft mit Kindern. 1948 wurde die vertriebene Familie in der französischen Zone aufgenommen und lebte in einer Wohnung in Aldingen. Am 7. März 1949 wurde Schulz von der Spruchkammer III, Az. 16/KW/2091 als unbelastet anerkannt. 1951 folgte der Umzug nach Stuttgart und ab 1955 lebte Schulz in Hamburg.

Der Nachlass wird verwaltet von den drei Enkeln; Joachim, Hellmut und Jürgen Schulze-Wenck.

Im Jahr 2018 haben die Brüder beschlossen, sämtliche im Familienbesitz befindlichen Bilder an das "Internationale Maritime Museum Hamburg" zu stiften, um seine Bilder zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


Reisen:

1925 – mit der Deutschen Flotte auf dem Linienschiff „Elsass“ nach Norwegen

1931 – nach Galveston und Braytown - Texas

Arbeiten:

„SMS-Emden“ im Museum für Meereskunde, Berlin

„Niobe“ im Museum für Meereskunde, Berlin

1933: „Franz Klasen“ für die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft in Berlin

1933: „C.A. Mowinckel“ für DAPG-Paris

1933: „Andromeda“ für Direktor Herzer, DAPG-Berlin

1933: „Andromeda“-Zeichnung für DAPG-Hamburg

1942: „Herren des Atlantik“ für das er in der Ausstellung „Das Meer“ prämiert wurde

Literatur:

"Velhagen & Klasings Monatshefte Januar 1937"; Verlag Velhagen & Klasing; Seite 540 und Seite 567 ff.

„Maler in Hamburg – 1966-1974“, Volker Detlef Heydorn 3; Verlag Christians Hamburg 1974; Seite 141.

„Deutsche Marinemalerei“, Hans Jürgen Hansen; Verlag Stalling 1977; Seite 50 ff.

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